„Käse vom Biobauernhof

Ungewöhnliches Start-up
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Wenn von Start ups die Rede ist, denkt man an die digitale Welt. Weniger an die Landwirtschaft, da ist eher vom Höfesterben die Rede. Nadine und Carsten Göz sind einen außergewöhnlichen und mutigen Weg gegangen. Der Startschuss fiel vor ziemlich genau zwei Jahren, als der Bau des Leimenäckerhofs in Kapfenhardt begann. Inzwischen bewirtschaftet das Ehepaar erfolgreich einen regionalen Biobauernhof mit Käserei und Laden.

Thomas Blenke hat das Projekt von Anfang an begleitet. Im Januar 2021 hat sich der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion mit der damaligen Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum zum ersten Mal über den Leimenäckerhof informiert. Nun besuchte der Abgeordnete für den Landkreis Calw zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus Mack die Öko-Landwirte zum zweiten Mal und freute sich über den erfolgreichen Weg, den die beiden bislang beschritten haben.

Schnell wurde im Gespräch mit den Politikern klar, dass der Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf die heimische Landwirtschaft hat. Da sind die drastisch gestiegenen Energiepreise, die Carsten Göz große Sorgen bereiten. Und dass er - so sieht es zumindest die derzeitige Planung vor - nun auch noch vier Prozent seiner landwirtschaftlich Fläche stilllegen soll, kann der Biobauer nicht nachvollziehen. Denn wenn Lieferungen aus der Ukraine und Russland ausfallen, müsste die heimische Fläche eher erweitert werden. Beide Politiker stellten klar, dass die Folgen des Krieges für die Landwirtschaft zu berücksichtigen sind und sicherten dem Ehepaar ihre Unterstützung zu.

Beide kommen nicht aus der Landwirtschaft. Nadine arbeitete als Arzthelferin, Carsten als Landmaschinenmechaniker. Beide wollten was mit Tieren machen. Ab 2014 arbeiteten sie auf einem Milchviehhof, um zu sehen, wie das ist: 365 Tage im Jahr zu arbeiten. Nach zwei Jahren war ihnen klar, dass sie diesen Weg gehen wollten. Carsten Göz machte seinen Meister im Ökologischen Landbau. Bevor sie ihre Pläne umsetzten, bewirtschafteten sie eine Alm in der Schweiz mit 30 Kühen und einer Käserei. Dann entschieden sich Nadine und Carsten Göz für den Bau des Leimenäckerhofs auf der grünen Wiese. Rund 30 Tiere stehen im Stall, bewirtschaftet wird eine Fläche von rund 30 Hektar.

Wichtig ist Carsten Göz, dass heimisches und hochwertiges Futter verwendet wird. Denn auf dem Hof wird Heumilch gemolken. Deshalb fressen die Kühe im Sommer Gräser und Kräuter auf der Weide, im Winter Heu, das in einer eigenen Anlage auf dem Hof durch Sonnenwärme getrocknet wird. Auf Silage und Gärheu wird bewusst verzichtet. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Qualität von Milch und Käse aus.

Die Käserei bildet einen Schwerpunkt auf dem Leimenäckerhof, um die sich Nadine Göz kümmert. Sie produziert Schnitt- und Hartkäse in verschiedenen Variationen, aber auch frische Milch, Quark und Frischkäse gibt es im Hofladen. Ein ausgewähltes Bio-Sortiment mit Gemüse, Obst, Eiern und Backwaren ergänzt das Angebot.

Darüber hinaus wollen die beiden Öko-Landwirte ihren Kunden auch zeigen, wie Lebensmittel entstehen. Das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern ganz besonders für Kinder. So sind Schulklassen und Kindergärten willkommen. "Von der Wiese auf den Teller" lautet der Leitspruch. Denn der Leimenäckerhof möchte mit seinem Angebot dem wachsenden Bedürfnis nach bewusster Ernährung und regionalem Konsum gerecht werden.

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